Dilemma Messen: Der Strom

Strom messen Bild 3Das Problem mit den falschen Werten

Ich bekomme ja des Öfteren Fragen, zu den unterschiedlichsten Elektronik-Projekten, an denen die Menschen so werkeln.

Der Löwenanteil hängt inhaltlich mit Fehlfunktionen von Selbstbauten zusammen, meist schon bei der Inbetriebnahme. Da man gerade so aus der Ferne nur Glaskugellesen betreibt, sind Messwerte mit das Wichtigste, was bekannt sein sollte.

Nach all den Jahren habe ich für mich die Erkenntnis gewonnen, dass ein sehr großer Teil der Schwierigkeiten daher kommt, dass es Probleme bei der Messung des real fließenden Stroms gibt. Oft werden Strom und Spannung verwechselt, ich habe da ja auch schon einiges zu geschrieben. Natürlich muss auch der Umgang mit dem Multimeter zielsicher sein, am Ende liegen ansonsten eine ruinierte Schaltung und auch ein defektes Messgerät auf dem Tisch. Das Thema Multimeter ist hier im Blog schon beschrieben, im Internet findet sich auch noch reichlich Stoff zu der Materie.

Hier geht es mir nun darum, anhand eines sehr einfachen Beispiels nochmals zu erläutern, an welcher Stelle gemessen werden muss und wo dabei die Messspitzen anzusetzen sind. Ganz wichtig ist natürlich auch die Einstellung des Messgerätes.

Den Strom direkt messen

Im Bild ist ein einfacher Stromkreis zum Betrieb einer Leuchtdiode skizziert.

Ausgehend von der Stromquelle UB, fließt der Strom durch den Widerstand R1, zur LED D1 und schließlich wieder zurück. Man kann unschwer erkennen, dass eine Unterbrechung dieser Reihe dafür sorgt, dass die LED erlischt, der Stromkreis ist schließlich unterbrochen.

Strom messen Bild 2Genau diese Unterbrechung ist jetzt auch notwendig, um den Strom zu messen, der in der Schaltung unterwegs ist. Da es sich hier um eine Reihenschaltung handelt, ist es eigentlich völlig egal, an welchem Punkt die Unterbrechung erfolgt, der Strom ist an jeder Stelle der Gleiche. Er geht nicht verloren, er verrichtet lediglich Arbeit und fließt exakt wieder raus, wie herein. Dieser Schnitt bzw. so eine Unterbrechung, ist immer notwendig, wenn der Strom direkt gemessen werden soll, anders geht es nicht! Jedenfalls dann nicht, wenn man mit einem klassischen Multimeter und zwei Messspitzen ans Werk geht, was wohl beim Großteil der Messungen im privaten Bereich, der Fall sein dürfte.

Strom messen Bild 3Wie nun genau mit dem Messgerät zu verfahren ist, kann an dieser Stelle nur grob aufgezeigt werden. Manch günstiges Multimeter besitzt vielleicht gar keinen Strommessbereich, dann ist die direkte Messmethode so nicht möglich! Am Sichersten ist ein Blick ins Handbuch, es gibt mittlerweile zu viele Modell-Varianten, für einen zuverlässigen Hinweis.

Bei Unsicherheiten zum Umgang mit dem Messgerät weise ich noch mal auf den weiter oben verlinkten Artikel zum Thema „Multimeter“ hin, viele Fragen sind vielleicht dort schon beantwortet.

Da hier jetzt davon ausgegangen wird, dass das benutzte Messgerät Ströme messen kann (wäre ja auch blöd für so einen Artikel, wenn das nicht ginge, oder? ;-) ), muss man sich evtl. für einen Messbereich entscheiden. Hier hilft oft wirklich nur ein Blick in das Handbuch oder gegebenenfalls auf den Ein-/Wahlschalter, um festzustellen, welcher maximale Strom in den einzelnen Messbereichen gemessen werden kann und vor allem darf!

Da so eine Leuchtdiode im Allgemeinen nur einige Milliampere benötigt, würde wahrscheinlich ein Messbereich mit einem Maximum vom vielleicht 250 mA ausreichen. Ist aber ein Fehler in der Schaltung oder es besteht der Verdacht auf einen Kurzschluss, empfiehlt es sich, mit dem größten Bereich zu beginnen, um das Multimeter zu schützen. Bei den gängigen Geräten dürfte dies der 10 Ampere Bereich sein.

Um nun zu messen, müssen die Messleitungen in die entsprechenden Buchsen am Messgerät gesteckt werden. Welche das sind, muss wieder der Beschriftung oder der Anleitung entnommen werden, passend zum gewählten Messbereich.

Gehen wir nun davon aus, dass die Unterbrechung des Stromkreises zwischen den Punkten C und D im Bild liegt. Der Punkt C wird verbunden mit dem GND Anschluss, dies ist die negativste Stelle in der Messchaltung.

Wird der 10 A Bereich für die zweite Messspitze genutzt, kommt die Leitung in die entsprechende Buchse und die Spitze zum Messen an Punkt D. Im Milliamperebereich muss die Buchse natürlich, entsprechend dem Multimeter, evtl. gewechselt werden. Moderne Messgeräte erkennen die Polarität automastisch, hat man + und – vertauscht, ist dies für die Messung nicht kritisch, im Display wird höchstens ein – angezeigt. Sollte allerdings ein analoges Gerät genutzt werden, wird der Zeiger in die falsche Richtung ausschlagen.

Natürlich ist in diesem Beispiel das Auftrennen der Leitungen eigentlich Unfug. Selbst die Leitungen, welche die Schaltung mit Strom versorgen, sind ja Teil der Reihenschaltung und es ist natürlich wesentlich weniger umständlich, die Verbindung von der Stromquelle zur Schaltung zu trennen, als auf einer Platine, die Bahnen zu zerschneiden.

Zum Messen muss natürlich auch ein Strom fließen, einschalten also nicht vergessen ;-)

Vorsicht! Auch wenn es hier im Beispiel nur um eine LED mit harmlosen Strömchen geht, kann bei anderen Schaltungen durchaus gefährliches Potential vorhanden sein! Im Zweifel: Finger weg!

Indirekte Messung

Möchte man nun unter allen Umständen das Auftrennen der Leitungen vermeiden, könnte im gezeigten Beispiel, auch die indirekte Messung genutzt werden. In diesem Fall reicht es aus, die Spannung über dem Widerstand zu messen und durch den Wert eben dieses Widerstandes zu teilen. Die Spannung in Volt, geteilt durch den Widerstandswert in Ohm, ergibt den Strom in Ampere.

Auch hier: Vorsicht! Die indirekte Messung ist eine Spannungsmessung (Volt)! Sollte das Multimeter noch auf einen Strommessbereich (Ampere!) eingestellt sein, bedeutet dies eine sehr niederohmige Verbindung bei der Messung. Der Widerstand würde dann praktisch überbrückt und die LED den vollen Strom abbekommen, was sie höchstwahrscheinlich nicht überstehen dürfte.

Wie immer: Seid vorsichtig und viel Erfolg!

 

 

Elektor Review: Mini-Oszilloskope

Mein DSO-138 ist mir für kleinere Aufgaben zum geschätzten Helfer geworden.

Gar nicht mal, um komplexe Messungen durchzuführen, eher um einfach zu sehen, welches (und ob überhaupt) Signal da an einem Schaltungsteil zu finden ist.

 

Das Elektronikmagazin „Elektor“ hat auch einige Zeilen zu dem Thema verfasst, den Link gebe ich hier gerne weiter :-)

 

 

 

 

Sommerlich

Hab dann mal für mich die Sommersaison eröffnet!

OK, alles kann ich draußen nicht in Angriff nehmen, aber da muss man eben vorplanen ;-)

 

 

Aktuell wird es Zeit, die ganzen Testplatinen und Hilfsmittelchen, welche so im Laufe der Zeit entstanden sind, gründlich zu überholen. Da mal eine Strippe erneuen, hier einen Stecker oder krachende Potis, geht unter dem Sonnenschirm wunderbar ;-)

 

 

 

 

 

 
 

DSO 138 – Erster Eindruck

dso_138_Habe mich jetzt mal einige Stunden mit meinem DSO 138 beschäftigt und bin positiv überrascht.

(Link zum Hersteller JYE-Tech mit allen Daten)

 

Klar, es ist und bleibt eine „DIY“-Lösung, für die kleine Messung zwischendurch aber durchaus brauchbar.

Gerade wenn ich an unzugänglichen Stellen meiner Modellbahn (OK, eher Teststrecke, dazu kommt hier im Blog noch etwas… ;-) ) mal eben eine Messung sichtbar machen möchte, spielt es seine Vorteile gut aus. Will man wissen ob aus einem eingespeisten Rechtecksignal nicht doch eher ein Trapez geworden ist oder ein benötigter Takt wirklich noch ein Takt ist – in diesen Fällen hat sich das DSO 138 hier bereits als gutes Werkzeug erwiesen. Für genaue Ablesungen ist das Display allerdings recht klein, es gibt auch gelegentlich Triggerprobleme beim Wechsel der Messbereiche bzw. bei fortlaufender Messung, wenn während der selben die Einstellungen des Oszilloskopes geändert werden.

Es ist allerdings empfehlenswert mit der englischen Sprache einigermaßen gut zurecht zu kommen, spätestens bei der Inbetriebnahme gibt es sonst wahrscheinlich Probleme.

Geliefert wird außer der Stromversorgung alles, was zum Betrieb notwendig ist. Die SMD-Bauteile sind bereits auf der Platine verlötet, die THT-Parts muss man selber anlöten. Hab nicht alles gezählt, dürften aber so rund 60 Teile sein :-)

dso___smallMit (der einen oder anderen) Kaffeepause habe ich vom Auspacken bis zum ersten Test rund 3 Stunden am Lötkolben gesessen. Einige Zeit hat dabei der Widerstand „R3“ verschlungen. Laut Stromlaufplan und Bestückungsliste ein 200k/1% Widerstand, der einzige mitgelieferte, welcher nicht gelistet war, ist aber ein 20k Typ. Dafür fehlt der 200 Kilo völlig… Habe ihn durch einen 200k aus meinem Bestand ersetzt, bisher scheint dies die richtige Entscheidung gewesen zu sein, vielleicht habe ich aber auch die passende Messung noch nicht durchgeführt um den Fehler ans Tageslicht treten zu lassen. Der Widerstand liegt im Eingangskreis des Messignals bzw. Messverstärkers, ich werde es sehen, wenn ich demnächst die Genauigkeit enger in’s Auge fasse :-)

Nach erfolgreicher Bestückung erfolgt die Inbetriebnahme. Vor dem Aufstecken des Displays wird eine Probemessung der Spannungsversorgung durchgeführt, anschließend muss eine Lötbrücke geschlossen werden. Der Abgleich beschränkt sich im wesentlichen auf die saubere Darstellung des auf der Platine abzugreifenden Testsignals mittels zweier Trimmkondensatoren. Dies sind in der Anleitung auch die Vorgänge, die eben in Englisch im Manual beschrieben sind. Die mitgelieferte Dokumentation empfinde ich übrigens als ausreichend, steht man mit der Elektronik einigermaßen auf „Du & Du“, sollte es keine Probleme geben.

 

 

 

 

 

Sonntagsprojekt DSO 138

dso_0Kleine Bastelei am Rande :-)

Manchmal kommt es mir nicht auf die absolute Genauigkeit an, eher um eine Abschätzung. Das DSO 138 von JYE-Tech kommt mir als Taschenoszilloskop da gerade richtig. Kostet um 20 Euro als Bausatz und kann kleine Aufgaben bis 200 kHz auf einem 2,5 Zoll TFT Display anzeigen. Für mich das wichtigste: 9V Betrieb zum Mitnehmen. Taugt es gar nichts, ist das Teil immer noch eine nette Spielerei ;-)

 

dso_4Der Aufbau nebst Inbetriebnahme war schon mal erfolgreich, mehr kann ich allerdings noch nicht sagen.

Ich werde das Gerät in den kommenden Tagen genauer unter die Lupe nehmen, dann sollten ein paar Erfahrungswerte vorliegen. Der erste Eindruck ist allerdings recht gut, besser als erwartet!

Gut aussehen tut’s auf jeden Fall :mrgreen:

 

 

 

Sicherung (auch in der Schaltung) prüfen

Hat sie ausgelöst?

Alle paar Tage wieder kommen Anfragen, wie man eine defekte Sicherung überprüfen kann. Vielleicht auch, wenn sie denn noch in der Schaltung bzw. dem scheinbar ausgefallenen Gerät steckt.

Viele Leute gehen ebenso davon aus, dass in den meisten Fällen eines Funktionsausfalls von Scheibenwischer, Fernseher & Co die Sicherung einfach eben durchgebrannt ist und nach deren Tausch alles wieder fröhlich ist…

Sinn einer Sicherung

Die Sicherung hat den Zweck, im Falle eines Fehlers, die dahinter befindliche Technik abzuschalten. Egal ob nun Schaden für den Benutzer abzuwenden ist oder das Gerät und seine Umgebung vor dem Abbrennen zu bewahren sind – die Sicherung ist sinnvoll!

Ich habe es in all den Jahren, in denen ich meine Nase in elektronische Geräte stecke, eigentlich nie erlebt, dass nicht doch irgendein besonderer Umstand dazu geführt hat, dass eine Sicherung auslöst.

Wenn also ein 1 – 2 Jahre altes Stück Technik plötzlich mit durchgebrannter Glasrohrsicherung ausfällt, würde ich doch eher nicht von purer Ermüdung ausgerechnet der Schutzvorrichtung ausgehen …

Ich will mit diesem kompletten Absatz sagen: Vorsichtig sein! Selbst wenn die Funktion nach Austausch der Sicherung (zunächst?) wieder da ist, sollte der Benutzer noch immer ein Auge darauf haben!

Funktion einer Sicherung

fuse_kfzIch beziehe mich jetzt auf Sicherungen, welche nach dem Auslösen zerstört sind. Neben diesen gibt es natürlich auch Varianten, die zurückgesetzt werden können, diese sind hier jetzt allerdings nicht Thema. Sicherungsautomaten, Polyswitch und Co sind umfangreich genug, dass ihnen eigene Artikel gewidmet werden können ;-)

 

 

fuse_grIm Allgemeinen bestehen Sicherungen aus einem elektrisch leitenden Material, welches unter definierten Umständen durchbrennt oder schmilzt, eben auch Schmelzsicherung genannt.

Ich denke jeder technisch interessierte Mensch hat schon die typischen Glasrohrsicherungen oder auch die diversen Variationen aus dem KFZ-Bereich gesehen.

Bei Überlast brennen sie durch und trennen den Stromkreis wie ein normaler Schalter. Wer mag, kann sich u. a. bei Wikipedia näher mit den einzelnen Typen beschäftigen.

 

Prüfen einer Sicherung

Prinzipiell soll bei normalem Betrieb der Strom möglichst unbeeinflusst in die Schaltung fließen, die Sicherung also idealerweise keinen oder nur einen geringen Widerstand aufweisen.

Um sie auf Auslösung zu überprüfen, reicht es in der Regel, sie aus der Halterung zu nehmen und den Widerstand zu messen bzw. einfach eine Durchgangsprüfung vorzunehmen. Da Sicherungen irgendwas um 0,xx Ohm aufweisen dürften, verhalten sie sich wie ein normales Stückchen Draht. Widerstand hoch oder kein Durchgang = Sicherung defekt!

Nebenbei: In speziellen Fällen bzw. bei Sicherungen für sehr kleine Ströme kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass schon der Messstrom des Messgerätes ausreicht, um für das Durchbrennen zu sorgen! So etwas meist nicht der Fall, wenn aber schon drei frisch aus der Packung genommene Exemplare hintereinander im Eimer sind, würde ich misstrauisch werden :mrgreen:

Etwas Vorsicht sollte man auch walten lassen, soll die Sicherung per Ohmmeter oder Durchgangsprüfer direkt in der Schaltung gemessen werden. Das darf nie unter Spannung (!) und auch nur bei vollständig bekannter Funktion bzw. Aufgabe der Komponenten geschehen. Im Zweifel: Strom weg und ausbauen!

Wie weiter unten noch erläutert, kann im Auslösefall die komplette Betriebsspannung am Sicherungshalter anliegen, da sollte besser niemand mit den Fingern oder irgendwelchen Widerstandsmesswerkzeugen hantieren, der nicht GENAU weiß, was er da macht.

Es gibt aber auch Fälle, in denen man gerne doch eine Sicherung messtechnisch prüfen möchte, welche noch eingesetzt ist. Klassischer Fall das Auto.

Hier kommt man bei einigen Modellen doch recht schlecht an die Teile heran. Pferdefuß ist allerdings, dass man auch mit den Messspitzen eines Multimeters an die beiden Anschlüsse gelangen muss, oft ist das nicht weniger Fummelei, als eben die Sicherung auszubauen ;-) Für solche Messungen eignet sich kein Ohmmeter oder Durchgangsprüfer. Hier braucht es einen Spannungsmesser, also Voltmeter bzw. Multimeter mit geeignetem Messbereich.

 

fuser_generell„Mit Saft drauf“

In der Skizze habe ich einen sehr einfachen Stromkreis dargestellt, welcher nur aus der Stromquelle, der Sicherung und einer Lampe als Verbraucher besteht.

Ist nun alles in bester Ordnung, wird die Lampe leuchten, der Stromkreis ist geschlossen.

Da die Sicherung im Prinzip wegen des praktisch nicht vorhandenen Widerstandes einfach als Drahtstück wirkt, wird man bei einer Gleichspannungsprüfung keinen nennenswerten Spannungsabfall an MP1 zu MP2, also über der Sicherung messen.

Auch wenn die Lampe defekt ist bleibt dies so, die Sicherung bildet im Beispiel ja nur eine Verlängerung des (+) Pols, wenn nicht defekt eben elektrisch gesehen einfach eine Stück „Strippe“. In diesem Fall wäre allerdings die volle Batteriespannung zwischen dem (-) Pol der Stromquelle und MP1 wie auch MP2 (liegt ja beides auf gleichem Potential) zu messen. Da bei defekter Lampe der Stromkreis nicht geschlossen ist, liegt die Spannung an allem an, was direkt mit der Batterie verbunden ist und einen guten Leiter darstellt.

Wenn sie „durch“ ist

Ist nun aber die Sicherung an sich durchgebrannt und die Lampe in Ordnung, wird über der Sicherung, also von MP1 nach MP2, die volle Versorgungsspannung zu messen sein. Hier wirkt die Unterbrechung wie ein Schalter. Die Lampe bildet einen Verbraucher mit sehr geringem Widerstand, auch eher die Eigenschaften eines langen Drahtes, damit liegt der (-) Pol der Batterie an MP2, während (+) ja direkt mit MP1 verbunden ist. Man wird die Batteriespannung messen.

In der Praxis kann man diesen Umstand gelegentlich ausnutzen, indem man z. B. eine LED nebst Vorwiderstand parallel zu den Sicherungshaltern anbringt. Ist die Sicherung OK, kann keine Spannung für die LED abfallen, sie bleibt dunkel. Ist die Sicherung defekt, liegt die Betriebsspannung an, der Ausfall wird so optisch erfassbar. Klappt natürlich nur bei geeigneten Spannungen und einfachen Verbrauchern hinter der Sicherung.

Natürlich muss der Verbraucher keine Lampe sein, von Scheibenwischermotor bis Zigarettenanzünder, jeder Verbraucher sollte abgesichert sein.

Allerdings hat aber jeder Verbraucher durchaus andere Eigenschaften.

Nicht immer ist diese indirekte Messung möglich. Je komplexer eine Technik hinter der Sicherung ist, desto schwieriger wird es u. U., bei defekter Sicherung die volle Betriebsspannung an den Sicherungsanschlüssen zu messen. Ausschlaggebend ist einfach, dass der Verbraucher in der Lage ist, die Betriebsspannung auch bei durchgebrannter Sicherung überhaupt bis an deren Anschlüsse gelangen zu lassen. Mit Scheibenwischermotoren, Glühlampen und ähnlich simplen Verbrauchern wird es sicherlich einfacher sein, als auf einem PC Motherboard ;-) Hier muss gesagt sein, dass bei komplexeren Problemen auch nicht mehr der Laie ran sollte, ich wollte einfach mal eben (…) auf die Lesermails reagieren :-D

Generell sollte man solche Experimente nicht bei höheren Spannungen durchführen und auch sonst nur, wenn man seiner Sache sicher ist!

 

e-blitzBei diesem Artikel mal wieder eine Warnung:

Die im Beitrag erwähnten Vorgehensweisen dienen dem technischen Verständnis und keiner konkreten Anleitung zu diesem oder jenem Gerät!

Es ist ein erheblicher Unterschied, ob ich Experimente bei der Reparatur einer LED-Taschenlampe oder eines Elektroherdes durchführe, der gesunde Menschenverstand muss einfach funktionieren.

Wer nicht mit der Elektrotechnik auf „Du & Du“ steht, sollte im Zweifel immer einen Fachmann fragen oder die Finger von der Sache lassen, wenn er nicht sicher ist, welche Gefahren zu erwarten sind!

Und: NÄGEL, ALUFOLIE UND BÜROKLAMMERN SIND KEINE SICHERUNGEN :!:

 

 

Hantek 6022BE und Windows 10

Hantek 6022BE USB Digital Oszilloskop - ArtikelNun hat auch mein Werkstatt-PC Windows 10 als neue Spielwiese, vielleicht auch eher ich ;-)

Soweit hat alles funktioniert, lediglich mein Hantek 6022BE USB-Oszilloskop wird nicht mehr erkannt. Ein erster Blick auf die Herstellerseite offenbart keine Windows 10 Treiber, jedenfalls ist dies nicht dokumentiert. Da ich nicht sicher war, ob ich überhaupt die aktuelle Version schon installiert hatte, habe ich den verfügbaren Treiber mal heruntergeladen, die Installation endet(e) aber in diversen Fehlercodes, je nach Installationsmethode.

Der Grund ist hier wohl eher beim Umgang von Windows 10 mit externen Treibern zu suchen, folgendes brachte in meinem Fall Besserung, das USB-Oszilloskop läuft:

Vorweg noch ein möglicher Weg, sollte man die erweiterten Einstellungen nicht auf Anhieb finden:

way_2_settings_aStart- bzw. Windowskachel -> Einstellungen.

 

 

way_2_settings_bHier geht’s weiter mit „System, Anzeige…“.

 

 

 

way_2_settings_cUnten dann „Info“ anklicken.

 

 

 

usb-hantek-w10__aIn der Auswahl finden sich „Erweiterte Systemeinstellungen“…

 

 

 

way_2_settings_c2

… in der Mitte unten schließlich „Systeminfo“, welches angeklickt werden will.

 

 

Ich weiß das es auch einfacher geht, dieser Weg sollte aber auf allen Computern funktionieren ;-)

usb-hantek-w10__a

Ist man endlich bei „Erweiterte Systemeinstellung angekommen“…

 

 

 

usb-hantek-w10__b… führt der Weg über den Reiter „Hardware“ -> „Geräteinstallationseinstellungen“.

 

 

 

usb-hantek-w10__c

Legt man nun hier fest, dass zu installierende Software selbst festgelegt wird und nie Treiber vom Windowsupdate installiert werden, kann der Hantektreiber gestartet werden. Hier zumindest… :mrgreen:

 

Diese Einstellung hatte den positiven Nebeneffekt, dass Windows nicht von sich aus Treiber überschrieben hat, welche ich lieber vom Hersteller selbst installieren will bzw. habe. Natürlich muss man sich an so eine geänderte Einstellung erinnern, wenn es an anderer Stelle Probleme mit irgendwelchen Treibern oder Geräten gibt!

Zusammenfassend: In den erweiterten Systemeinstellungen Windows dahingehend entschärfen, dass man selber Herr der Treiber bleibt :-D Zum Verhalten unter Windows 8/8.1 kann ich übrigens nichts aussagen, habe ich bisher nicht wirklich besessen!

 

 


 

 

Mobiles Oszilloskop mit WLAN

Wer sich noch etwas zu Weihnachten schenken (lassen :mrgreen: ) und gerne via WLAN auf Messergebnisse zugreifen möchte, sollte sich den verlinkten Artikel bei ‚Elektronik-Praxis‘ vielleicht mal näher ansehen:

Mobiles Oszilloskop mit WLAN

Eigentlich erstaunlich, dass noch niemand vorher auf die Idee gekommen ist. Oder besser gesagt, im für den privaten Rahmen erschwinglichen Breich so etwas auf dem Markt hat ;-) OK, es hat jetzt mit u. a. 10 MHz nicht unbedingt High-End-Spezifikationen, für die meisten Anwendungen sollte es aber durchaus ausreichend sein. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Messdaten auf mobile Geräte zu übertragen. Schaut einfach in den verlinkten Artikel.

 

 

 

Was sich ab dem 1. Januar 2015 ändert, jedenfalls elektrisch gesehen

Ab Januar 2015 tritt das neue Mess- und Eichgesetz in Kraft.

‚Elektronik Praxis‘ hat dazu ein paar Zeilen verfasst:

Was sich ab dem 1. Januar 2015 ändert.

Vornehmlich geht es um Zähler & Co, weitere Informationen im oben verlinkten Artikel.

 
 

NETIO4 All – eine intelligente Steckdose

Net_IO_ArtikelNicht selten komme ich in die Verlegenheit, das in meiner Kellerwerkstatt noch irgendetwas ohne meine Beteiligung beendet werden will, sinnlos daneben stehen und warten muss ich aber auch nicht unbedingt haben.

 

Manchmal ist der PC länger beschäftigt, ein anderes Mal hängen noch Akkus am Ladegerät, in jeden Fall wird Strom benötigt. Nun bin ich aber auch niemand, der gerne alle Geräte einfach Energie vor sich hin verbrauchen lässt, die Sicherheit noch gar nicht betrachtet. Gerade wenn Akkus unbeaufsichtigt vor sich hin laden bin ich immer etwas misstrauisch, auch wenn in den Jahren so gut wie nie etwas auffälliges geschehen ist.

Net_IO_Artikel_ASchön wäre bzw. ist also eine Lösung, mit der ich von anderer Stelle aus meine Geräte Ein-/Ausschalten kann. Noch schöner ist es, wenn man durch unerwartete Umstände zu einem Gerät kommt, welches dieses per LAN, WLAN und (theoretisch) sogar Bluetooth 4.0/LE) erledigen kann.

 

In diesem Falle ist dies die „NETIO4 All“ Steckdosenleiste (PDU) von ‚KOUKAA‘. Ich habe eigentlich Hemmungen das Gerät als Steckdosenleiste zu bezeichnen, das ist einfach zu niedrig angesetzt. Für die ausführlichen Daten -> Link zum Hersteller!

Net_IO_Artikel_SKurz gesagt, eine eierlegende Wollmilchsau für mich. Neben den vier, per Netzwerk und direkt, schaltbaren Steckdosen, kann diese Version auch noch den Stromverbauch der angeschlossenen Last messen und, fast schon selbstverständlich, verschiedene Zeitfunktionen bedienen. Abgerundet wird der Funktionsumfang durch einen Watchdog. Angeschlossene Geräte mit Netzwerkfähigkeit können so in einstellbaren Zeitspannen angepingt und bei Bedarf neu gestartet werden. Einfach ausschalten – warten – einschalten. Sollte der Watchdog wiederholt auslösen, kann der an dieser Steckdose betriebene Verbraucher einfach dauerhaft aktiv oder inaktiv bleiben. Abgerundet wird die Funktion durch die Möglichkeit per Email benachrichtigt zu werden, wenn ein Ereignis eingetreten ist.

Net_IO_Artikel_BFür die erste Inbetriebnahme habe ich die Leiste per U-PNP gefunden, eingebunden via DHCP. Da dies in meinem Heimnetzwerk ungünstig ist, hat das Gerät gleich beim ersten Anschluss eine feste IP-Adresse bekommen. Ich greife per WLAN darauf zu, eine Funktion als Accesspoint ginge auch, brauche ich aber im Moment nicht. Lediglich für die Inbetriebnahme musste die NETIO an ein LAN-Kabel. Der gleichzeitige Anschluss LAN/WLAN ist auch möglich, die kabelgebundene Verbindung wird dann als Backupanschluss genutzt, wenn das WiFi-Netz aus irgendeinem Grund nicht verfügbar sein sollte.

Da ich meinen Arbeitsplatz zufällig auch in vier einzelne Stromkreise aufgeteilt habe, kann ich nun recht bequem die einzelnen Stränge beliebig ausschalten, egal von wo. Ich habe Messplatz, Computer, Maschinen und Licht auf eigene Verteiler gelegt, ist schon ein schöner Luxus, bestimmte Aufgaben aus anderen Räumen schalten zu können :mrgreen: Ein bisschen Einarbeitung ist allerdings Pflicht, die mitgelieferte Dokumentation ist, nun ja, eher dürftig ;-)

Für die eigene Einarbeitung darf die NETIO zunächst meinen Router, eine Telefonstation, den WLAN-Drucker und mein NAS bedienen. Alles Geräte, die ich nicht immer eingeschaltet lassen will, zu denen ich aber immer hinlaufen muss, wenn sie denn doch benötigt werden. Ausnahme ist natürlich der Router ;-) Kein Router -> kein Netzwerk -> keine IP-Steckdose. Für ihn nutze ich allerdings die Zeitschaltfunktion, einmal täglich gibt’s einen Neustart. Evtl. ordne ihm ihm auch einen Watchdog zu, allerdings soll die Steckdosenleiste ja in den Keller… Vielleicht doch eine zweite kaufen?!..? Mal sehen…

Net_IO_Artikel_ScreenAdministriert wird die NETIO4 Schaltleiste über den Webbrowser und/oder die passende Android-App (Playstore) bzw. die IOS Version, die ich mangels Apfel-Gerät allerdings nicht testen kann. Im Manual befinden sich QR-Codes, welche die Informationen zum Download der jeweiligen Mobilprogramme bieten. Die Bedienoberfläche ist dabei aufgeräumt und intuitiv zu bedienen, lediglich das Einloggen schlägt gelegentlich fehl bzw. es dauert etwas, bis der Anmeldeschirm angezeigt wird, jedenfalls wenn nicht der Ethernetanschluss benutzt wird.

00AA-NETIO4-A

Im obersten Menü werden die grundlegenden Schaltfunktionen und die Bedingungen für die einzelnen Steckdosen festgelegt. Schalten, Watchdog und Timer können für jeden einzelnen Anschluss getrennt konfiguriert und genutzt werden.

 

00AA-NETIO4-BBluetooth an oder aus… Bisher habe ich allerdings noch keine Möglichkeit gefunden, per BT Zugriffe zu erzeugen. Tablet, Telefon und Notebook finden kein Gerät.

 

 

00AA-NETIO4-CDie Benutzerverwaltung für Zugriffsberechtigte. Es können verschiedene Administrationsrechte festgelegt werden.

 

 

00AA-NETIO4-DNatürlich kann auch jede Dose ein eigenes Zeitprofil bekommen. Einmal erstellt, kann es unterschiedlich zugewiesen werden. Da mein Router gelegentlich neu gestartet werden will, lasse ich dies z. B. um 4 Uhr morgens erledigen.

00AA-NETIO4-EZusätzlich kann die ‚NETIO4 All‘ noch auf weitere Ereignisse reagieren, hier habe ich aber (noch) nichts genutzt oder getestet.

 

 

00AA-NETIO4-FDie Netzwerkverwaltung und einige Grundfunktionen wie Uhrzeit und Maileinstellungen. Eigentlich selbsterklärend, wenn man die Seite vor Augen hat. WLAN oder nicht und mit welchen Parameter und wie spät, all diese Funktionen eben :-)

 

00AA-NETIO4-GWas wann und manchmal auch warum geschehen ist, findet sich im Protokoll. Interessant ist auch die Möglichkeit, täglich das Protokoll per Mail an eine beliebige Adresse zu versenden.

 

Die beiden Antennen dienen übrigens für die Bluetooth- und WLAN  Verbindungen, jeweils eine Antenne für BT und eine für’s Funknetzwerk.

Abgerundet wird die Bedienung durch den Wippenschalter, mit dem das komplette Gerät abgeschaltet werden kann, ebenso durch eine rücksetzbare Sicherung. Pro Steckdose können 8 Ampere geschaltet werden, maximal 16A für das komplette Gerät. Die Stromaufnahme liegt laut Hersteller ‚KOUKAAM‘ bei ca. 4,1W.

OK, soweit mal eine kleine Übersicht zur „NETIO4 All“ :-D Das Gerät ist in den Farben Schwarz und Silber erhältlich, ebenfalls in einer günstigeren Variante ohne Bluetooth und Strommessfunktion.